letters.

lieber tom!
ich sehe dich noch vor mir.
es war in jenem winter, kurz vor weihnachten,
in meiner lieblingsbar.
es war die hölle los und wir standen dicht aneinandergereiht.
(in diesen zeiten unvorstellbar.)
jedenfalls kam es irgendwie dazu,
dass du ganz plötzlich an meiner seite warst.
geblümtes poloshirt, aufgestellter kragen.
ich spüre jetzt noch die damalige anziehung.
„warst du im theater?“ , fragtest du mich,
„mit deinem schwarzen samtanzug siehst du aus, als würdest
du direkt vom theater kommen?“
Tja. Damit gings los: unser Theater.
Also, lieber Tom, hab keine sorge, dass ich unsere gemeinsamen
momente vergessen könnt. –
sie haben sich tief in mir einge=
furcht und tragen einen ehrenplatz in meinem erinnerungsherzen.
Aber nun: geht nichts mehr.
rien ne va plus.
Deine philo
PS: Deine frau hat mich angerufen und
bittet um ein persönliches gespräch.