wintertöchter
„und nichts und niemand konnte mich davon abhalten, mit allen fasern meiner sinne und meines körpers vollkommen in allem drinnen zu sein. ich konnte mir nicht vorstellen, dass nicht jeder so empfand wie ich. das „sein“ aller dinge zu erfassen war der sinn meiner tage, all meines kindlichen tuns. unser einfaches leben und die reinheit der natur auf dem berg bewahrte meinen geist. ich lernte viel schneller als meine mutter und die dede ahnten. ihre verbote hielten mich ab und ich verbrachte jede freie minute damit, meinen hungrigen geist zu sättigen.
die dede brachte mir bei, meine schranken hochzuziehen; die bilder zu verstehen und auszuhalten, die mich überkamen. auszusortieren und wegzublenden , was menschlich oder unsäglich war. sie erklärte mir, wie sie selbst mit ihrer gabe umging und wie sie gelernt hatte, sie zu beherrschen. ihre mutter hatte ihr beigebracht, damit zu leben und vor allem, sie zu nutzen, um den menschen zu helfen.“
(Seite 66)
Leseempfehlung
“ es gibt keine worte, um das furchtbare zu beschreiben. mir fehlen sie noch heute, sechzig jahre später. dieser entsetzliche tag brannte sich tief in meine seele ein.
es ist eine sache, mit der gabe, mit dem geist zu reisen und die hässlichen empfindungen der menschen zu berühren.
und doch eine völlig andere, den realen schrecken leibhaftig mitzuerleben, das wirklich abgrundtief böse. ..“
(Seite 91)