das bodenlose schwarz meiner nächte

26. August 2021 0 Von Sue

„ich wollte den nachrichten keine macht mehr geben über mich.

ich wollte stärker sein als sie, ich wollte mich nicht mehr von ihnen beherrschen lassen,

so wie ich es getan hatte, bis mir klargeworden war,

wie sehr mein denken von ihnen bestimmt wurde.

wie ich zugelassen hatte, dass sie zu einer art mittelpunkt wurden, um den ich zu kreisen begann.

ich hatte auf die nachrichten gewartet, gelauert.

ich war zur marionette geworden.

ich hatte keine kontrolle mehr darüber, und nun griff die frau ohne gesicht auch in die köpfe der menschen in meiner umgebung, manipulierte ihre vorstellung von mir, pflanzte ihnen ruth-bilder ein, die ich nicht korrigieren konnte, die sich über Ihre bilder von mir legten, ohne, dass ich etwas dagegen tun konnte.“ …

buchempfehlung

„die nachricht“ doris knecht

„bis zu seinem tod hatte ich geglaubt, ich sei in dieser ehe die einzige, die nach einem notausgang suchte.

ich riss mir alle illusionen über ludwig wie ein pflaster ab, und das schmutzige gepicke darunter klebte fortan an meiner wunden seele, und die anonymen nachrichten sorgten dafür, dass es so blieb. ich wurde den verdacht nicht los, dass ludwig dabei war, mich zu verlassen. uns zu verlassen.

dass er zumindest darüber nachgedacht hatte. dass der gedanke da war, und was man denken, was man sich vorstellen kann, das kann man auch tun.

in wirklichkeit wusste ich nicht viel über sie, außer ihren namen. valerie.“